Die Nur-Bilder-Grafiken (1972)

Der Pics-Only-Verstärker führte das mittlerweile ikonische Grafikpanel und den knackigeren Sound von Orange ein und markierte damit die wahre Geburt des klassischen Orange-Ton.

Adrian Emsley, Technischer Direktor von Orange, über die Entwicklung eines Sounds: „Die Schaltung des Pics Only unterscheidet sich deutlich von der der ersten Orange-Verstärker. Bei diesen frühen Modellen, wie dem OR200, war der Lautstärkeregler vor der EQ-Schaltung positioniert, während beim Pics Only zuerst der Baxandall-EQ, dann der Gain und schließlich der Phasenumkehrer angebracht waren.

Der gleichstromgekoppelte „Ziehharmonika“-Phasenwender der ersten Orange-Verstärker wurde bei den Pics Only durch eine kondensatorgekoppelte Version ersetzt. Dieser Phasenwendertyp treibt die Ausgangsröhren stärker an und erzeugt einen übersteuerten, knackigeren Klang. Damit markierten die Pics Only den Beginn des charakteristischen Orange-Sounds, den die Leute heute mit unseren Verstärkern verbinden.“

Hinter dem Spitznamen

Mick Dines erinnert sich: „Der ‚Graphic Valve Amplifier‘ wurde 1971 von John James im eigenen Haus entworfen und zwischen 1972 und 1975 hergestellt. Er erhielt schnell den Spitznamen ‚Pics Only‘, eine Anspielung auf die rein grafischen Symbole auf der Vorderseite, die zu dieser Zeit ein einzigartiges Merkmal waren.

Frühe Versionen wurden mit Woden- oder Drake-Drop-Through-Transformatoren gebaut, spätere Modelle mit Parmeko. Auch eine vierkanalige PA-Version wurde eingeführt. Einige Pics-Only-Modelle – insbesondere der Slave 120 Graphics – wurden bis 1975 produziert und verkauft, da wir Restbestände und Komponenten aufgebraucht hatten. Bei der Einführung einer neuen Baureihe kam es häufig zu solchen Überschneidungen.

Von Plexiglas zu Bildern und Text

Frühe grafische Pics-Only-Verstärker wurden aufgrund ihrer rückseitig bedruckten Plexiglas-Frontplatten auf orangefarbenen Stahlrückplatten als „Plexis“ bekannt. Diese wurden mit vier Frontplattenschrauben und Kunststoff-Unterlegscheiben am Chassis befestigt. Spätere Versionen verzichteten auf Kunststoff und verwendeten stattdessen siebgedruckte Metallplatten ohne sichtbare Schrauben.

„Im Nachhinein betrachtet waren die grafischen Symbole auf dem Plexi wohl etwas zu groß und optisch dominant. Deshalb haben wir 1973 die Frontplatte neu gestaltet und einige elektronische Optimierungen vorgenommen. Das Ergebnis war der Graphic 120 Pics & Text, eine neue Interpretation der Orange-Ästhetik und des Orange-Tonus.“

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