Die Orange Gibson-Jahre (1993)

Orange-Neuauflagen von Gibson in den 1990er Jahren belebten klassische Modelle wie die OR120 und Overdrive 120 wieder, bevor die Marke zu Cliff Cooper zurückkehrte.

Die Produktion in Bexleyheath endete 1979 mit der Schließung von Orange Music Industries (OMI). Dies war die direkte Folge der Insolvenz zweier großer ausländischer Vertriebshändler innerhalb kurzer Zeit. Trotz dieses Rückschlags baute und verkaufte Cliff Cooper in den 1980er Jahren weiterhin Orange-Verstärker in geringer Stückzahl.

1993 lizenzierte Gibson den Namen Orange zur Herstellung von Orange-Verstärkern. Da die ursprüngliche Fabrik in Bexleyheath längst geschlossen war, entschied sich Gibson, seine Verstärker wieder bei Matamp in Huddersfield produzieren zu lassen – ein Hinweis auf die Bedeutung der Identität „Orange – Made in England“.

Matamp, Gibson und die Neuauflagen

Cliff Cooper und Matamp-Gründer Mat Mathias blieben seit ihrer Trennung in den 1970er Jahren in gutem Einvernehmen. Ihre Freundschaft hielt bis zu Mats traurigem und plötzlichem Tod im Jahr 1989 an. Seine Söhne Peter und Richard führten das Geschäft noch einige Jahre weiter. Die Mathias-Ära bei Matamp endete offiziell 1992, als das Unternehmen an den Verstärker-Enthusiasten und ehemaligen lokalen DJ Jeff Lewis verkauft wurde.

Die ersten Neuauflagen der Orange-Gitarren aus der Gibson-Ära wurden 1994 auf den Markt gebracht. Dazu gehörten die Graphic 120 und die Overdrive 120, kurz darauf folgten die Graphic 80 und die Overdrive 80.

Ein ganz eigener Sound

Klanglich unterschieden sich die Neuauflagen deutlich von den originalen Pics- und Text-Köpfen aus den 1970er Jahren. Der Grund? Die Kondensatoren im EQ-Bereich waren mit Overdrive-Werten der Serie 2 ausgestattet. Es wurden auch einige Neuauflagen des Orange Super Bass 120 hergestellt, die auf der Super Bass-Schaltung der Serie 2 von 1979 basierten.

Die Neuauflagen in den 1990er Jahren waren kein großer kommerzieller Erfolg, und man einigte sich einvernehmlich darauf, die Lizenz nicht zu verlängern. Gibson gab den Namen Orange im Februar 1997 an Cliff Cooper zurück.