Rückblick auf 50 Jahre (2018)

Orange florierte durch Innovation, nicht durch Nachahmung, indem es von „Pics Only“ bis „OPC“ zukunftsorientiert blieb und gleichzeitig eine stolze psychedelische Identität bewahrte.

Wenn man sich die Bücher „The Book of Orange“ und „Building the Brand“ noch einmal anschaut und sich an die vielen Stunden Interviews mit Cliff Cooper erinnert, die sowohl die Struktur als auch die Details geprägt haben, fällt auf, dass sich ein roter Faden durch Oranges Entwicklung zieht, die nun schon in ihr sechstes Jahrzehnt geht. Orange war immer dann erfolgreich, wenn seine Produkte – und die Inspiration dahinter – Risiken eingingen und neue Wege beschritten. Im Gegensatz dazu war der Erfolg begrenzter, wenn das Unternehmen gelegentlich Trends folgte.

Eine wenig bekannte Tatsache über die 50-jährige Geschichte von Orange ist, dass das Unternehmen tatsächlich ununterbrochen Verstärker produziert hat. Nach der Schließung des Orange Shops im Jahr 1979 wurden in den 1980er Jahren weiterhin Verstärker in sehr geringer Stückzahl von Hand gefertigt. Cliff bezeichnet diese Zeit als die „schwelenden Jahre“ des Unternehmens.

Immer nach vorne schauen

Es spricht Bände über die Stärke der Marke Orange, dass die Gibson Corporation Mitte der 1990er Jahre die Gelegenheit nutzte, Oranges klassische Mid-70s-Serie in Lizenz zu produzieren. Doch diese „Retro“-Phase war nur mäßig erfolgreich. Warum? Weil Orange nie wirklich eine Retro-Marke war. Ihr Look mag zwar an die psychedelischen Swinging Sixties erinnern, doch seit der Einführung des Pics-Only-Verstärkers im Jahr 1971 ist Orange zukunftsorientiert.

Der weltweit erste digital programmierbare Verstärker, der OMEC Digital, der 1975 auf den Markt kam, ist ein Beweis dafür. Andererseits markierte die 1979 erschienene Serie Two einen seltenen Moment, in dem man Stiltrends folgte, und sie fand bei den Spielern nicht den gleichen Anklang.

Was gibt es Neues, was kommt als Nächstes?

Oranges bahnbrechende Errungenschaften begannen kurz nach Cliffs Rückkehr ins Unternehmen im Jahr 1998. Damals stellte er sich und dem Team zwei zentrale Fragen: Was ist neu? Und was kommt als Nächstes? Die Antwort darauf kam in Form der AD-Serie. Mit diesen preisgekrönten Verstärkern und Combos betrat Orange erneut Neuland.
Seitdem zeugen hohe Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Transformatoren, das bahnbrechende Design der Tiny Terror-Reihe und das Design der isobaren Bassboxen von derselben Denkweise: Bei Orange dreht sich alles um die Zukunft und die Zukunft des Klangs auf globaler Ebene. Auf die nächsten 50 Jahre!