OMEC-Verstärker und -Gehäuse (1977)
Die 150-Watt-Festkörperserie von OMEC brachte professionelle Funktionen, Effekte und intelligentes Design in preisgünstige Verstärker und schloss so die Lücke zu Röhrenmodellen.
Bereits 1977 sorgte Orange mit dem OMEC Digital, dem weltweit ersten digital programmierbaren Verstärker, für Aufsehen. Obwohl das Konzept seiner Zeit um Jahre voraus war, legte es den Grundstein für eine völlig neue Reihe von Halbleiterverstärkern unter dem Namen OMEC.
Mitte der 1970er Jahre begannen Halbleiterendstufen ihren Ruf als unzuverlässig und harsch klingend zu überwinden. Orange hatte eine robuste und bewährte 150-Watt-Transistorendstufe entwickelt, die ursprünglich im OMEC Digital verbaut wurde. Obwohl die programmierbaren Funktionen vielleicht ein Jahrzehnt zu früh für den Markt eingeführt wurden, war die darin enthaltene Technologie bahnbrechend.
Orange begann mit der Entwicklung einer neuen Serie von Halbleiterverstärkern, die kostengünstige, hochwertige integrierte Schaltkreise nutzten – nicht nur für Instrumente, sondern auch für PA-Systeme. Diesmal war der Ansatz zugänglicher: klassische Bedienelemente auf der Vorderseite, schwarz-silberne Optik und ein kompaktes, leichtes Design.
Bau eines besseren Transistorverstärkers
Die OMEC-Reihe umfasste zwei Basismodelle – eines für Instrumente und eines für PAs – mit optionalem 5-Band-Grafik-EQ. Zu einer Zeit, als PA-Systeme immer fortschrittlicher wurden, ermöglichte der Grafik-EQ den Benutzern die einfache Anpassung an unterschiedliche Räume und Veranstaltungsorte.
Effektpedale waren Ende der 70er Jahre noch selten und teuer, daher baute Orange sie direkt in die Instrumentenverstärker ein. Hall, Phasenverschiebung und Overdrive wurden hinzugefügt, um den Spielern die Sounds zu bieten, die sie von Schallplatten kannten, ohne dass sie externe Geräte benötigten. Dies steigerte die Attraktivität der OMEC-Instrumentenverstärker und positionierte sie an der Spitze der Halbleiterklasse.
Passende Schränke
Um das Paket zu vervollständigen, benötigte Orange passende Lautsprechergehäuse, die leicht, kompakt und erschwinglich waren. „Als Ergänzung zur neuen Produktreihe entwarfen wir Boxen, die einem einfachen, funktionalen Konzept folgten“, erinnert sich Mick Dines, ehemaliger Produktionsleiter bei Orange. „Die Verstärkerhülse wurde auf einem Sockel montiert, der in ein dreiseitiges Gehäuse eingeschraubt war. Anstelle von Metall- oder Kunststoff-Eckenschutz verwendeten wir Aluminiumprofile mit einer schwarzen PVC-Einlage. Das sah sauber, modern aus und sparte Kosten.“
Jede Box war ein geschlossenes Gehäuse mit Frontlautsprechern und einem schwarzen, offen gewebten Nylon-Gitterstoff aus Deutschland. Der Gitarrenverstärker hatte einen 2×12-Kanal mit abgeschrägter Front, die PA-Version einen geraden 2×12-Kanal und die Bassversion einen 1×15-Kanal mit Port.
Ein Solid-State-Erfolg
Mit der OMEC-Reihe bot Orange eine solide und preisgünstige Alternative zu seinen High-End-Röhrenverstärkern. Die Kombination aus neuer Technologie, integrierten Effekten und einem vernünftigen Preis machte die Serie zu einem Hit bei Händlern und Musikern. Obwohl sie aus einer futuristischen Idee entstand, basierte die OMEC-Linie klar auf den tatsächlichen Bedürfnissen und Wünschen der Musiker zu dieser Zeit.