Fertigung vor Bexleyheath (1969)

Orange Matamp war eine kurzlebige Produktionspartnerschaft zwischen Orange Music und Matamp im Großbritannien der späten 60er Jahre.

Auch nach über 40 Jahren glauben viele Orange- und Matamp-Fans noch immer, dass „Orange Matamp“ ein gemeinsames Produktionsunternehmen von Cliff Cooper und Mat Mathias war. Die schwarzen Namensschilder auf den ersten Verstärkern trugen vermutlich zur Verwirrung bei: Der Schriftzug deutete darauf hin, dass Orange Matamp einer Firma namens Cooper Mathias Ltd. gehörte.

Tatsächlich hieß Cliff Coopers Verstärkerfirma ursprünglich Orange Music. Im Herbst 1968 beauftragte Orange Music Mats Firma Radio Craft als Zulieferer mit der Lieferung seiner Verstärker. Die ersten Verstärker trugen den Namen Orange Matamp, nachdem Mat darum gebeten hatte, das Matamp-Logo auf der Frontplatte anzubringen. Aus Höflichkeit stimmte Cliff zu, aber es gab nie einen Hersteller namens „Orange Matamp“. Es war lediglich ein Markenname.

Als die Nachfrage nach Orange-Verstärkern rapide anstieg, hatte Radio Craft Mühe, mit der Nachfrage Schritt zu halten. Mat produzierte weiterhin kleine Stückzahlen von Verstärkern im Hinterzimmer seines Tabakladens.

Cooper Mathias und die Cowcliffe Factory

Da Mat den Umzug in größere Räumlichkeiten nicht allein finanzieren konnte, gründete Cliff im August 1969 gemeinsam mit ihm eine neue Firma: Cooper Mathias Ltd. Diese sollte Radio Craft als offiziellen Subunternehmer von Orange Musical Industries (OMI), wie das Unternehmen nun hieß, ersetzen.

Cliff Cooper erklärt: „Da wir gutes Geld verdienten, konnte ich Mats Umzug in die Cowcliffe-Fabrik finanzieren. Ich hätte Radio Craft das Geld einfach leihen können, aber ich war der Meinung, dass eine 50/50-Partnerschaft allen zugutekommen würde.“

Der Plan sah vor, dass Cooper Mathias zunächst die gesamte Produktion von OMI übernehmen und später auch Verstärker für andere Unternehmen herstellen sollte, was jedoch nie geschah.

Die Fabrik in Cowcliffe wurde Anfang 1970 eröffnet. Während die Geschäfte in London florierten, lief die Produktion in Huddersfield deutlich langsamer. Als Cliff zu einer Produktionsbesprechung zu Besuch kam, war klar, dass das Tempo mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten konnte. Die Fabrik produzierte einfach nicht schnell genug, um ihre Kosten zu decken oder das benötigte Volumen zu erreichen.

Schweren Herzens entschied sich Cliff, aus der Partnerschaft auszusteigen. Kurz darauf zog OMI nach Bexleyheath um, um die Produktion direkt selbst zu leiten.

Ein respektvoller Abschied

Trotz der Trennung blieb das Verhältnis herzlich. „Die Trennung verlief einvernehmlich“, erinnert sich Cooper. „Mat und ich blieben immer gute Freunde. Wir fungierten weiterhin als Hauptvertreter für Matamp und verkauften seine Verstärker und Boxen in den Orange Shops. Ich habe immer respektiert, dass er nie unser Bilderrahmen-Gehäusedesign kopierte. Mat war ein echter Gentleman, und ich habe ihn immer sehr bewundert.“